Der Karpfen ist die Stammform der Cypriniden (Karpfenartige). Er wurde schon sehr früh domestiziert und kommt heute neben der Wildform in Deutschland in wenigstens vier Zuchtformen vor: der Nackt- oder Lederkarpfen, der Spiegelkarpfen, der Zeilkarpfen und der Schuppenkarpfen. Eine von vielen Farbvarianten ist der inzwischen auch bei uns bekannte Koi-Karpfen. Der Wildkarpfen bewohnt stehende oder langsam fließende (Brachsen- und Kaulbarschregion), sommerwarme Gewässer. Hier hält er sich bevorzugt zwischen Wasserpflanzen auf. Wie viele andere mit im vergesellschafteten Fischarten ist auch er an die oft extremen Gegebenheiten seiner Wohngewässer angepaßt. Er erträgt sehr niedrige Sauerstoffwerte. Während sich die Jungtiere von tierischem Plankton ernähren, wird mit zunehmendem Alter mehr und mehr Bodennahrung aufgenommen. Hierbei wird der schlammige Untergrund mit dem rüsselartig vorstülpbaren Maul nach Würmern, Insektenlarven, Kleinmuscheln, Kleinkrebsen und Schnecken regelrecht durchwühlt. Wasserpflanzen werden im geringen Maße auch aufgenommen.